Nachklapp: Blog-Adventskalender Türchen 4.1

Es gibt einen kleinen Nachklapp zu meinem Adventskalender-Türchen. Und zwar aus folgendem Grund:

https://twitter.com/dgiessner/status/408127081877622784

Und hier kommt er. Viel Spaß beim Lesen 🙂

Zu spät, zu spät! 

Ein Blick auf die Uhr. Das wird ganz schön knapp. Durch die Stollenkrise in Essen hat mein Zug ohnehin schon Verspätung. Und nun sind die Gleise so voll, dass der Regionalexpress irgendwo vor Wattenscheid zum Stehen kommt. So ein Murks!

Doch um 18:26 Uhr, wenige Minuten bevor er schließt, erreiche ich im Laufschritt den Blumenladen an der Kaiserstraße. Die junge Verkäuferin guckt mich fragend an. „Barbarazweige?“, keuche ich und schaue sie hoffnungsvoll an. Ihr Blick erhellt sich wieder: „Klar, die verkaufen wir im Bündel!“ Sie wickelt einige Zweige in Blumenpapier und drückt sie mir in die Hand. Glücklich und schnaufend verlasse ich den Laden. Ich habe Geld (nicht viel!) für Zweige ausgegeben. Toll, oder? 🙂

Ein paar braune Zweige mit Knospen daran. Welche Baumart das ist, weiß ich noch gar nicht.

Ein paar braune Zweige mit Knospen daran. Welche Baumart das ist, weiß ich noch gar nicht.

Barbara blieb hängen

Woher kommt das eigentlich, dass Leute sich kurz vor Weihnachten ein bisschen totes Gestrüpp in die Wohnung stellen, in der Hoffnung, dass ein paar Blüten zu sehen sein werden, sobald die Weihnachtstage da sind? Auch das hat mit der Legende von Barbara von Nikomedien zu tun, die ich in meinem letzten Blogeintrag kurz beschrieben habe. Denn auf ihrer Flucht vor dem wütenden Vater hat sie nicht nur ein felsiges Versteck gefunden. Sie blieb mit ihrem Kleidchen an einem Zweig hängen, den sie mitnahm und in ihrem Gefängnis ins Wasser stellte. An dem Tag, als die junge Christin zum Tode verurteilt wurde, soll der Zweig dann geblüht haben.

Weil das so eine schöne Geschichte ist, und weil man mit blühenden Zweigen eine triste Wohnung im Winter so nett aufhübschen kann, ist das Aufstellen von Barbarazweigen zur Tradition geworden. Es gibt sogar Leute, die sagen, dass der Barbarazweig eine Art Vorläufer des Weihnachtsbaums sein könnte. Dafür werden in der Regel Zweige von Obst- oder Nussbäumen, von Kastanien oder auch Birken genommen. Was mir die junge Blumenhändlerin in die Hand gedrückt hat, werde ich hoffentlich bald wissen! 🙂

Wenn man die Zweige an einen warmen Ort stellt, sollen sie bis Weihnachten blühen.

Wenn man die Zweige an einen warmen Ort stellt, sollen sie bis Weihnachten blühen.

Ein lauschiges Plätzchen

Ich habe die Zweige jedenfalls in warmes Wasser gestellt und ihnen ein nettes Plätzchen in der Küche gegeben. Wenn sie blühen, lasse ich es euch wissen.

Habt ihr auch Barbarazweige in der Wohnung? Welche Bäume nutzt man bei euch dafür?

There and back again…

20130917_074609

Abfahrt am Dortmunder Hauptbahnhof – vorbei am schönen U.

Für erfahrene Ruhris ist das sicher ein alter Hut, für mich aber Neuland: Seit ich offiziell Bürgerin der Stadt Dortmund bin, pendle ich zur Arbeit von dort nach Mülheim an der Ruhr – auf der anderen Seite vom Pott. Das geht in der Regel mit der Bahn ganz gut, manchmal muss (oder möchte) ich aus logistischen Gründen aber auf das Auto zurückgreifen.

Mit dem Pendeln ist das so eine Sache. 30 Minuten Fahrzeit mit der Bahn – eigentlich nicht die Welt – können ganz schön lang werden, wenn man zum Beispiel noch nicht einmal einen vernünftigen Stehplatz mit Gelegenheit zum Festhalten im Regionalexpress bekommt – oder wenn die Bahn sich verspätet, oder ausfällt, oder aus nicht näher benannten Gründen irgendwo bei Wattenscheid ein Päuschen einlegt. Ob und wann der Rhein-Ruhr-Express kommt, und wie das die Situation ändern wird, sei mal dahin gestellt. Naja, hilft ja nix: Musik auf die Ohren, Augen zu und durch.

20130918_081740

Standing still: Während die Fahrzeuge auf der Gegenfahrbahn munter drauf los rollen, geht es auf meiner Spur nur schleppend vorwärts.

Wie gesagt, manchmal muss ich auch das Auto nehmen. Auch hier kommt man um Zwangspausen nicht herum. Die A40, das habe ich jetzt gelernt, hat nicht ohne Grund den wenig schmeichelhaften Beinamen „Ruhrschleichweg“. Es ist voll. Die Menschen wollen (oder müssen) zur Arbeit. Sie wollen nach Essen, nach Düsseldorf oder eben nach Mülheim und Duisburg. Laut Straßen.NRW sind es bis zu 100.000 Autos pro Tag zwischen Dortmund und Duisburg. Schneller als 100 km/h kann man eigentlich nie fahren. Überall bilden sich kleine Staus, stockender Verkehr. Bei den Staumeldungen im Radio werden die jedoch kaum erfasst, weil sie in der Masse von Pendlerstaus in NRW einfach untergehen. Die momentanen Baustellen bei Dortmund, Bochum und Mülheim mit Fahrbahnverengung und allem was dazu gehört tun ihr Übriges. Ich frage mich immer wieder, ob man da nicht besser planen könnte, beispielsweise: Die Baustelle in Dortmund wird erst dann aufgemacht, wenn die in Bochum fertig ist. Der Landesbetrieb spricht zwar von Koordinierungsstellen, die vermeiden sollen, dass innerhalb von wenigen Kilometern mehrere Baustellen auftauchen. Das scheint aber an der Stelle nicht so ganz gelungen.

Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht und irgendwelche Tipps, wie man trotz Stau morgens ruhig und unaufgeregt den Arbeitsplatz erreicht  bzw. irgendwelche anderen Schleichpfade, mit denen man den Stau auf der A40 umgehen könnte?